Jakobskirche Köthen

Die Jakobskirche St.Jakob in Köthen

Allgemeines zur Jakobskirche

Der Bau der Jakobskirche auf dem Markt zu Köthen begann am 12. Mai 1400, dem Tage des Heiligen Pankratius. Die Fertigstellung erfolgte erst im Jahre 1514 nach 114 Jahren Bauzeit. 1530 wurde dann ein einfacher Uhrturm auf das blaue Schieferdach gebaut. Am 10.10.1596 wurde das Fürstentum Anhalt evangelisch. Im Zuge dessen wurden alle Verzierungen, wie Tafeln, Bilder und Statuen aus der Cöthener Kirche entfernt.

Grundriss der Jakobskirche Köthen

Grundriss der Jakobskirche Köthen

Ebenso wurde der steinerne Holzaltar im Altarraum durch einen einfachen Holztisch ersetzt. Die erste Sanierung wurde von 1673 bis 1724 durchgeführt. Die Kirche erhielt eine neuen Anstrich sowie neues Gestühl und Emporen an den Seiten. Während der nächsten Renovierung von 1866 bis 1869 legte man die zahlreichen Gruften und Mausoleen der Jakobskirche in einer zentralen Gruft unter dem Altarraum zusammen. Einen Grundriss der wichtigsten Details finden sie auf dem nebenstehenden Bild.

 

Die Fürstengruft

In der Fürstengruft der Köthener Jakobskirche ruhen vierzig Prachtsärge aus knapp 250 Jahren Herrschaft der Anhaltiner in Köthen. Vor der Renovierung im Jahre 1866 standen die Särge an verschiedenen Stellen der Kirche verteilt. So standen beispielsweise sieben Sarkophage aus dem 17. Jahrhundert in einer Gruft unter dem Chorraum. Aber auch ein Mausoleum mit den prunkvollsten Särgen, nämlich die der Augustiner, befanden sich ebenerdig im Kirchenschiff. Die heutige Gruft der Marktkirche ist ein dreischiffiger neoromanischer Bau. Der älteste Sarg stammt aus dem Jahre 1624. Die prunkvollsten Särge sind die Särge der Mutter und der zweiten Ehefrau des Fürsten Leopold zu Köthen. Zehn der in der Gruft beerdigten Personen kannten Johann Sebastian Bach persönlich.

 

Die Glocken von St.Jakob

Anfangs hallten sicherlich die alten romanischen Glocken der Kirche die zuvor an dieser Stelle stand, von dem Turm der Jakobskirche über den Köthener Marktplatz. Da dieser jedoch im Jahre 1599 einstürzte beginnt damit die jüngere Geschichte der Kirchenglocken. Bis 1945 änderten sich ständig die Kirchenglocken, da diese zu Kriegszeiten eingeschmolzen wurden, um Waffen herstellen zu können. So hörten die Köthener über die Jahrzehnte viele verschiedene Kirchenglocken. 1945 wurde dann die ehemalige Glocke des Nordturmes der Kirche nach Köthen zurück gebracht. Bis in die frühen 90er Jahre war diese Glocke die einzige die zu verschiedenen Anlässen über Köthen läutete. Auf der Suche nach neuen Glocken für ein Geläut wollte man anfangs die beiden ältesten Glocken, welche aber nicht mehr in Benutzung waren, verkaufen. Diese Pläne verwarf man allerdings wieder recht schnell und suchte stattdessen lieber nach einer Kircehnglocke die zu den vorhandenen passte. Jedoch erst am 30.09.2001 war eine eigens angefertigte Glocke über Köthen zu hören.

Das Schiff der Jakobskirche

Die Jakobskirche

 

Die Ladegast Orgel

Die Orgel der Jakobskirche in Köthen wurde 1872 von Friedrich Ladegast aus Weißenfels gebaut. Die Orgel hat 47 verschiedene Klangfarben, welche auf die drei Klaviaturen (Hauptwerk, Oberwerk und Schwellwerk) verteilt sind. Die annähernd 3000 Pfeifen aus Holz und Metall sind größtenteils noch Original erhalten. Das Gehäuse wurde von einem Köthener Tischler aus Erlenholz im neogotischen Stil angefertigt. Die vorherige Orgel, auf der der berühmte Musiker Johann Sebastian Bach noch gespielt hat, stammt aus dem Jahre 1676. Der Erbauer dieser Orgel war Zacharias Thayßner. Diese wurde jedoch 1866 abgerissen, da sie schadhaft war.

 

Die Türmerwohnung

Die Türmerwohnung der Jakobskirche erreicht man im Südturm nach 100 Stufen. Die Aufgabe der Türmer war in früherer Zeit, Ausschau nach Feuern und Feinden in der Stadt Köthen zu halten. Jedoch war dies zur Zeit des Baus der Türme nicht mehr nötig. Der nahe liegendste Grund des Architekten trotzdem eine Türmerwohnung einzurichten wird darin liegen, dass er dadurch den Dachstuhl der Kirche in Richtung Westen vernünftig schließen konnte. Die Türmer Wohnung war bis 1969 von der Familie Streuber aus Köthen bewohnt. Die wichtigsten Aufgaben der Türmer waren die Reinigung und Instandhaltung der Jakobskirche, das Aufziehen der Turmuhr und das läuten der Kirchenglocken. Ein Unwetter im Jahre 1969 machte die Wohnung jedoch unbewohnbar. In Folge dessen musste die Familie Streuber in das Pfarrhaus der Gemeinde in Köthen umziehen. Erst im Jahre 2004 wurde die Wohnung wieder saniert und hergerichtet und wird nun für Konzerte, Ausstellungen oder Lesungen genutzt.

 

Der Kirchenführer für St. Jakobs Kirche - das richtige für alle Besucher von Köthen

Die Idee war es für interessierte Besucher der Stadt Köthen ein Informationsheft zu gestalten, welches über wissenswerte Aspekte der Jakobskirche auf dem Marktplatz in Köthen aufklären soll. Bei der Ausarbeitung arbeitete der Gemeindekirchenrat St. Jakob eng mit den Köthener Bürgern zusammen. So stammen viele Texte von Privatpersonen, welche diese dann zur Umsetzung dieses Heftes zur Verfügung stellten. Insbesondere die Bilder wurden im Rahmen eines Fotowettbewerbes der Stadt Köthen aus dem Jahre 2008 eingesandt und anschließend ausgewertet und für die Gestaltung des Kirchenführers genutzt. Herausgeber des Kirchenführers der Jakobskirche in Köthen ist der Gemeindekirchenrat der Stadt Köthen. Gedruckt wurde der Band in der Druckerei Hessel in Weißandt-Gölzau.

Der Kirchenführer St.Jakob

Kirchenführer St.Jakob

Inhalt des Kirchenführers

  • Zum Geleit
  • Überregionale Bedeutung
  • Stadt- und Kathedralkirche
  • Bausanierung
  • Die Fürstengruft
  • Die Glocken von St. Jakob
  • Die Orgel
  • Die Türmerwohnung
  • Gemeindeleben
  • Stichworte
  • Grundriss

Spenden- und Kontaktinformationen

Die St. Jakobskirche Köthen hat von Mai bis Oktober täglich geöffnet. In dieser Zeit wird Dienstags zu Orgelmusik und Mediation um 11:30 Uhr eingeladen. Eine Gruftführung mit Besichtigung der vierzig Prunksärge der Fürsten zu Köthen ist jeden ersten Samstag im Monat um 15:00 Uhr möglich. Kontaktpersonen sie die Pfarrer Horst Leischner und Wolfram Hädicke. Damit die Erhaltungskosten der Jakobskirche nicht alleine auf der Stadt Köthen lasten, hat sich im Jahre 2002 ein Bauverein gegründet. Durch den Verein sind viele unabdingbare Baumaßnahmen, wie die elektrische Sitzheizung und die neuen Leuchten im Kirchenschiff ermöglicht wurden. Trotzdem würde sich die Gemeinde der Jakobskirche über jede Spende freuen.

Zu diesem Zwecke wurde ein Spendenkonto (Kto: 30 20 04 033, BLZ: 800 537 22) bei der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld eingerichtet. Weitere Informationen finden sie im Internet unter www.jakobskirche-köthen.de.

 

Souvenirs für die Stadt Köthen

Eine weitere Möglichkeit die Kirche zu unterstützen ist der Kauf von Souvenirs für die Stadt Köthen. So fließt beim Kauf einer Nachbildung des Halleschen Turmes ("Halli"), Magdeburger Turmes ("Magda") oder der Jakobskirche ("Jakob") jeweils ein Euro auf ein Spendenkonto welches anschließend der Kirchengemeinde überreicht wird. Der Verwendungszweck des Geldes wird eine Installation von Schallluken im Nordturm der Jakobskirche sein. Um das Läuten der Glocken nicht zu dämpfen sind in diesem Kirchenturm keine Gläser verbaut. In folge dessen regnet es immer in den Turm rein, was dazu führt, dass das Metall-Gerüst des Turmes rostet. Das eindringen des Wasser soll durch Schallluken verhindert werden. Diese Souvenirs sind an verschiedenen Orten erhältlich, wie der Veranstaltungskasse der Köthener Kultur- und Marketing GmbH im halleschen Turm und natürlich in der Jakobskirche selber. Alle Artikel sind auch Online erhältlich unter www.koethen-markt.de/koethen-shop.html.

 

Quelle: Kirchenführer der Stadt- und Kathedralkirche St. Jakob, ausgearbeitet in Zusammenarbeit des Gemeindekirchenrates St. Jakob mit diversen privaten Autoren, 2012, gedruckt durch Druckerei Hessel aus Weißandt-Gölzau